Die Einführung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion revolutioniert industrielle Prozesse und stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Neben technologischen Anpassungen erfordert diese Entwicklung vor allem eine Neuausrichtung der Kompetenzen der Mitarbeitenden. Dieser Artikel beleuchtet die allgemeinen und spezifischen Kompetenzanforderungen, die für einen erfolgreichen Umgang mit KI-Systemen in der Produktion notwendig sind, und fasst wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Veränderungen dieser Anforderungen zusammen.
Allgemeine Kompetenzanforderungen
Die Einführung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion erfordert weitreichende Anpassungen, die über technisches Wissen hinausgehen und eine ganzheitliche Kompetenzentwicklung notwendig machen. Das Future-Skills-Framework zeigt deutlich, dass technologische und digitale Kompetenzen im Zusammenspiel mit transformativen Fähigkeiten entscheidend sind, um den Einsatz von KI-Systemen erfolgreich zu gestalten. Mitarbeitende sollten daher nicht nur mit spezifischem Know-how zur Mensch-Maschine-Interaktion und Datenverarbeitung ausgestattet sein, sondern auch Kompetenzen wie Veränderungsbereitschaft, systemisches Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit entwickeln. Unternehmen sind gefordert, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu fördern und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten, die sowohl technologische als auch transformative Fähigkeiten stärken. Nur so können die Potenziale von KI-Assistenzsystemen voll ausgeschöpft und die Mitarbeitenden optimal auf die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Produktionswelt vorbereitet werden.
Future Skills sind vielseitige Fähigkeiten, Kompetenzen und Eigenschaften, die in den nächsten fünf Jahren in allen Bereichen des beruflichen und persönlichen Lebens an Bedeutung gewinnen werden. 9:
Die benötigten Kompetenzen für den Umgang mit KI-Systemen in der Produktion lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen 1:
1. Fach- und Grundwissen:
2. Entwicklung der KI-Systeme und Umgang mit den KI-Systemen:
3.Gestaltung des Kontextes von KI:
Informationstechnische Kompetenzen und domänenspezifisches Fachwissen sind gleichermaßen wichtig. Mitarbeitende, die beide Kompetenzfelder beherrschen, sind jedoch selten verfügbar 2. Daher gewinnen sozial-kommunikative Kompetenzen und ethische Werte an Bedeutung.
Spezifische Kompetenzanforderungen
Für die Einführung von KI-Anwendungen in der Produktion sind verschiedene Rollen mit spezifischen Fähigkeiten erforderlich 3:
Alle Beteiligten sollten grundlegendes digitales Wissen besitzen, kommunikativ sein, Anpassungsfähigkeit zeigen, kreativ sein und Offenheit für Neues mitbringen 3.
Für Facharbeiter*innen in der Produktion sind bestimmte Kompetenzen besonders relevant 4: Dazu gehören ein grundlegendes Wissen über Maschinelles Lernen und Kenntnisse in der Mensch-Maschine-Interaktion. Sie sollten fähig sein, Arbeitsschritte für Roboterwerkzeuge vorzuführen und diese zu trainieren. Die kritische Prüfung des Lernfortschritts von KI-Systemen ist ebenso wichtig wie die Durchführung von Rekalibrierungen bei auftretenden Fehlern. Darüber hinaus sind die Kollaborationsfähigkeit mit Roboterwerkzeugen, eine erhöhte Anpassungs- und Kommunikationsfähigkeit sowie gesteigerte Entscheidungsfähigkeit und Reflexionskompetenz entscheidende Fähigkeiten in diesem Kontext.
Dieser strukturierte Prozess des Kompetenzmanagements stellt sicher, dass Mitarbeitende in der Lage sind, die neuen Anforderungen durch KI-Assistenzsysteme zu bewältigen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Veränderungen der Kompetenzanforderungen
Der Einsatz von KI-Assistenzsystemen führt zu signifikanten Veränderungen der Kompetenzanforderungen:
Kompetenzentwicklung
Für eine erfolgreiche Implementierung von KI-Assistenzsystemen ist eine gezielte Kompetenzentwicklung entscheidend 6 3:
Die erfolgreiche Einführung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion erfordert somit ein umfassendes Kompetenzmanagement, das technische, fachliche und überfachliche Kompetenzen berücksichtigt und alle Mitarbeitergruppen einbezieht 7 3.
Schlussfolgerung
Die Einführung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion erfordert mehr als nur technologische Anpassungen. Es bedarf eines umfassenden Kompetenzmanagements, das technische, fachliche und überfachliche Kompetenzen berücksichtigt. Die Fähigkeit, domänenspezifisches Wissen mit KI-Kenntnissen zu verknüpfen und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, ist dabei von zentraler Bedeutung 7 3. Unternehmen sollten daher in die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren und eine Kultur des lebenslangen Lernens fördern, um die Potenziale von KI in der Produktion voll auszuschöpfen.
Quellen/Footnotes